Wie bereitest du dich am besten auf einen Aktien-Crash vor?

Die allererste Tatsache, die jeder Investor oder die es werden wollen beachten müssen ist: Du wirst Geld verlieren! Manchmal sehr viel, aber das ist der steinige Weg den du für die saftige Rendite des Aktienmarkts gehen musst.

Niemand kann die Bewegungen und Wendungen des Marktes vorhersagen und davon wird es einige über deine Lebensdauer geben …

Wenn der Crash passiert, dann kannst du sicher sein, dass die Finanzmedien alles dramatisieren. Es kommen Schlagzeilen wie: „Aktien sind ausgestorben“ oder „Warum du jetzt alle deine Aktien verkaufen solltest“. Das macht es extrem schwierig ruhig und rational zu bleiben.

Speziell das Internet und Smartphones ermöglichen uns Real-Time Aktienstände und sekundliche Updates warum der DAX jetzt 0,1% gestiegen ist. Diese Verfügbarkeit von Informationen macht es umso schwieriger Verluste im Aktienmarkt zu überstehen, da du die Sicht auf das „Große Ziel“ verlierst.

Es ist Menschlich Angst zu haben, wenn der Markt fällt

Wenn der Markt fällt, dann haben wir Menschen instinktiv das Gefühl irgendetwas tun zu müssen, sei es kaufen oder verkaufen. Unsere Vorfahren rannten weg, als sie etwas im Gebüsch rascheln gehört haben.

Sie hatten keine Zeit die Wahrscheinlichkeit auszurechnen, ob im Gebüsch ein Löwe ist oder nicht. Wenn es einer ist, dann würde er unsere Vorfahren bei lebendigem Leibe verspeisen, während sie immer noch kein mathematisches Ergebnis errechnet haben. Also ist es besser zuerst wegzurennen und dann zu rechnen.

Diejenigen die wegerannt sind, konnten ihre Gene weitergeben und die anderen… naja nicht.

Gott sei Dank müssen wir uns heutzutage keine Gedanken mehr darüber machen, ob Löwen aus dem Gebüsch springen, um uns zu fressen – aber der Instinkt zu reagieren und/oder Angst zu haben ist geblieben.

Ich habe mich auch "mitreißen lassen"...

Ich habe die Macht der Dramatisierung auch an mir selber feststellen können. Die Mini-Korrektur am Anfang des Jahres 2018 von etwa 10% zu den bisherigen Höchststände, hat in mir wahre Freudensprünge ausgelöst. In meinem täglichen Leben bin ich auf einer strengen „Mediendiät“, da ich sowieso keinen Fernseher mehr besitze und mich Nachrichten und vor allem Finanznachrichten einfach nur von meinen wichtigen Tätigkeiten und Entscheidungen ablenken. Der Nutzen ist, bis auf ein paar Smalltalk-Themen, für mich nicht vorhanden.

Selbstverständlich ist es extrem schwierig sich von allen News fernzuhalten, weshalb ich wohl oder übel etwas von der Korrektur mitbekommen habe, auch da ich in Austausch mit anderen Anlegern stehe. Also habe ich ab und zu Börsenblätter überflogen oder aktuelle News zum Thema Börse verfolgt.

Wie schon oben erwähnt habe ich mich auf extrem günstige Aktien gefreut und mich an der Medienpanik geweidet. Ich habe mir schon überlegt, wo ich mir zusätzliches Kapital hole oder ob ich mir sogar Geld leihen könnte, um das zu investieren. Ich habe mich von der Panik mitreißen lassen.

Zum Glück für mich habe ich das alles nicht gemacht, denn der Markt hat sich binnen ein oder zwei Wochen wieder erholt und die Korrektur ist eine Korrektur geblieben und kein Bärenmarkt.

Auch wenn ich meine Aktien nicht verkaufen wollte, sondern mich auf eine große Einkaufstour gefreut hätte, wurde ich trotzdem nur durch meine Emotionen geleitet und hätte wahrscheinlich noch eine ziemlich dumme Entscheidung getroffen.

Es wäre deutlich besser gewesen, wenn ich den ganzen Medienlärm einfach ignoriert hätte und Aktien gekauft, wenn sie tatsächlich günstig sind und nicht wenn sie günstig werden könnten.

Was lernen wir daraus?

Es ist extrem schwierig nicht zu reagieren, wenn die Börse verrücktspielt. Wenn dir allerdings bewusst ist, wie schlimm es werden kann und du deine Emotionen für deinen längerfristigen Vorteil kontrollierst, dann ist es wichtig zu einem Investment-Plan zu stehen.

Was sollst du auf keinen Fall machen

Klare Antwort: Den Markt „timen“.

Also versuchen am höchsten Punkt zu verkaufen und am niedrigsten wieder einzukaufen. Hört sich einfach an und rückblickend betrachtet ist es das auch, aber vorhersagen kann es niemand und lass dir auch von niemandem erzählen, dass er das kann, egal wie viele „Beweise“ und Theorien er hat. Wenn jemand tatsächlich vorhersagen könnte, wo der Markt morgen oder in einem Jahr steht, dann würde er dir das nicht sagen, sondern selber damit reich werden.

Was sollst du jetzt im Crash machen?

Wieder eine klare Antwort: Nichts! Gar nichts!

Mach dich einfach nicht verrückt. Am besten schreibst du dir deine Investmentphilosophie auf ein Blatt Papier und guckst jedes Mal, wenn du dich von der Panik mitreißen lässt auf diesen Zettel, damit du dich daran erinnerst, was deine Ziele sind und wie du diese erreichen möchtest.

Du musst akzeptieren können, einfach mal nichts zu machen. Ich selber habe auch Schwierigkeiten damit, aber die beste Taktik ist schlichtweg genauso weiterzumachen wie immer.

Ich weiß, dass diese Antwort sehr ernüchternd ist, dennoch ist dies mein einziger und bester Ratschlag für dich.

Nochmal zusammenfassend:

 

  1. Keine Panik, akzeptiere das „Auf und Ab“ des Aktienmarktes, denn das ist der Grund für die unglaubliche und langfristig konstante Rendite.
  2. Schalte bei Finanz- und Börsennachrichten einfach um oder lies dir die Artikel gar nicht erst durch.
  3. Halte dich an deine Investmentphilosophie und lass dich nicht von Emotionen leiten.

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